Gestern war mein zweiter Besuch bei Frau Weintraube mit meiner Kamera. Jetzt waren alle Sachen getöpfert und gebrannt und es hieß: Glasieren Glasieren Glasieren. Was auch hier so einfach klingt, ist in Wirklichkeit eine wahnsinnige Fummelarbeit. Frau Weintraubes Markenzeichen ist ja ein wunderbar farbiges, knalliges Design. Somit muss erst das Innere der Keramik ausgegossen werden, danach die Außenseite. Oft mit verschiedenen Farben. Nach kurzer Trocknungszeit beginnt sie ihr Talent voll auszuschöpfen und malt kleine, individuelle Kunstwerke auf ihre Schüsseln, Tassen, Eierbecher und was sie sonst noch so produziert hat. Alles Unikate!
Die große, große Schwierigkeit dabei liegt zum einen darin, dass die Farben, die sie selbst anmischen muss, beim Bemalen völlig anders aussehen als später, nachdem alles ein zweites Mal gebrannt wurde. So kann z.B. ein Rot erstmal Grün aussehen und ein schönes kräftiges Rot wirkt zunächst Blassrosa. Unter diesen Voraussetzungen eine Keramik farblich harmonisch zu bemalen finde ich unglaublich schwer.
Zum anderen trägt sich die Farbe nicht wirklich gut auf. Es bedarf viel Geduld, Können und Erfahrung mit so ruhiger Hand gleichmäßige Motive in aufzumalen.
Wie schon beim Töpfern habe natürlich auch ich den Pinsel geschwungen und mein Meisterwerk eines Eierbechers vollendet, indem ich ihn mit „wunderschönen“ Herzchen verziert habe. Ziemlich gut, muss ich sagen – ich könnte glatt mit ihr konkurrieren… Nein, natürlich nicht! Schön wäre es. Auch hier bin ich fast verzweifelt und lasse lieber sie diese Arbeit machen. Besser so! 😉